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Forum News [Review] GIMP für Dummies


Wer sich schon einmal mit einem Bildbearbeitungsprogramm auseinander gesetzt hat, sei es für kleine private oder schwierigere berufliche Zwecke, weiß um die Komplexität und die schier erschlagende Auswahl an Möglichkeiten. Ganz ohne Hilfe dauert es meist eher lang, bis man einzelne der Befehle komplett versteht und anwenden kann. Mit "GIMP für Dummies" wird der Einstieg in das Open Source Bildbearbeitungsprogramm GIMP sehr erleichtert.



Teil I - Grundlagen (Kapitel 1-5)
Der erste Teil erläutert von der Installation bis zu den ersten Erkundungen der Oberfläche erstmal alles, was ein Einsteiger bei GIMP braucht. Ein paar grundsätzliche Erklärungen der Begrifflichkeit der Bildbearbeitung ist für Anfänger hilfreich, um sich im Rest des Buches sicher zurechtzufinden. Insgesamt sind die Grundlagen ausführlich erläutert und sogar ein besonderes Feature von GIMP bereits erklärt: Die zusätzlich verfügbaren Scripte und Plug-Ins, die in dem Programm verschiedenste Aufgaben (z.B. Filter, Lichtanpassungen etc.) durchführen können. Da GIMP verschiedene Programmiersprachen unterstützt, ist die Community groß, die immer wieder selbstgeschriebene Scripterweiterungen und Plug-Ins zur Verfügung stellt und wer selbst in der Lage ist, zu coden, kann das Programm ebenfalls um nützliche Möglichkeiten ergänzen.

Wie bereits erläutert, habe ich schon einige Erfahrungen mit GIMP sammeln können, weswegen ich eher locker durch dieses Kapitel querlesen wollte, durch die Flut an Informationen, die in diesem Buch geboten wird, bin ich jedoch an der ein oder anderen Stelle länger hängengeblieben. Ich selbst hatte bisher noch keine weiteren Scripte und Plug-Ins zu GIMP hinzugefügt, da ich mir auch mit der Installation etc. eher unsicher war. Dieses Buch hat mich jedoch ermutigt und angeleitet, es dann doch zu tun und ich bin begeistert von der Bandbreite an Möglichkeiten, um die sich GIMP ergänzen lässt.


Teil II - Einfaches Bearbeiten von Bildern (Kapitel 6 & 7)
Hier werden leichte Funktionen erläutert, die sicher jeder bereits gebraucht hat – wie z.B. das Zuschneiden und Drehen von Bildern und die verschiedenen Werkzeuge, die sich im Programm verwenden lassen. Die Komplexität an verschiedenen Möglichkeiten, die GIMP dem User bietet, wird hier schon sehr deutlich. Die einfachen Funktionen von GIMP könnten zwar auch durch Paint oder ähnliche Programme ersetzt werden, die Arbeit mit Ebenen und die weiterführenden Tools wie „Heilen“ oder „Unradieren“ jedoch zeigen die Vorteile eines fortgeschrittenen Grafikbearbeitungsprogramm auf.

Trotz meines Vorwissens konnte ich in diesem Kapitel noch einige Werkzeuge und Shortcuts kennenlernen, die ich zuvor entweder nicht nutzte oder unterschätzt hatte. Auch das verlinkte Online-Glossar zu den Begrifflichkeiten rund um GIMP und Bildbearbeitung ist sehr empfehlenswert! Die Grundfunktionen werden sehr genau und detailreich erläutert und auch die Vorgänge, die bei den verschiedenen Funktionen „hinter den Kulissen“ geschehen, aufschlussreich erklärt.


Teil III - Fortgeschrittene Techniken (Kapitel 8-14)
Der dritte Teil des Buches erläutert Techniken, die für Fortgeschrittene User geeignet sind. Hier geht die Optimierung von Bildern aber eigentlich erst richtig los: Es wird zum Beispiel die Belichtung eines Bildes angepasst oder die Arbeit mit Ebenenmasken dargestellt. Das Kapitel 13 mit den Erklärungen vieler verschiedener Filter nimmt hier großen Raum ein. Kurz wird auch auf die Funktion "Animation", die GIMP unterstützt, eingegangen.

Für mich waren viele Erklärungen hier sehr hilfreich, besonders die Arbeit mit Ebenenmasken, die ich persönlich bis zu diesem Zeitpunkt nie genutzt hatte, wurde gut erläutert. Teilweise driften die Erläuterungen jedoch auch sehr in die Theorie ab. Die Hinweise und Erläuterungen nützlicher externer Plugins hat mir dagegen gut gefallen, auch als fortgeschrittener User konnte ich dort einige gute Ratschläge finden.


Teil IV – Der Top-Ten-Teil (Kapitel 15-17)
Hier werden dem Leser eine Linkliste mit hilfreichen Websites (von GIMP-Tutorials bis zu Foren) und zwei Listen mit den häufigsten Anfängerfehlern und nützlichen Tipps präsentiert.

Die Tipps sind durchaus eher für die Anfängerzielgruppe gedacht, die Links jedoch auch für Fortgeschrittene nützlich.


Fazit
Das Buch erklärt Schritt für Schritt alle wichtigen Werkzeuge, Fenster, Auswahlmöglichkeiten und vor allem Begrifflichkeiten (wie z.B. DPI, die verschiedenen Farbmodelle oder Dateiformate), die für die Nutzung von GIMP relevant sind. Für Anfänger der Bildbearbeitung ist das Buch auf jeden Fall sehr geeignet, ich denke jedoch auch, dass selbst Menschen, die wenig mit Computern zu tun haben, mithilfe des Buches zumindest leichte Veränderungen an Bildern durchführen können.
„GIMP für Dummies“ schafft eine gute Balance zwischen Hintergrundwissen und Anwendung, ist trotz der eingefügten Screenshots zu den Erläuterungen oft jedoch sehr abstrakt und theoretisch. Ich hätte mir noch ein paar mehr direkte Anwendungen an Bildern gewünscht – Anleitungen, die zum Beispiel Schritt für Schritt erklären, was an welchem Bild wann sinnvoll ist und wie man es dann ausführt. So verliert sich das Buch in Ausführungen von Methoden, die man anwenden kann, allerdings stets an unterschiedlichen Beispielen, die genau für die Funktion geeignet sind. Schön wäre abschließend noch eine Art Komplettbearbeitung eines Fotos oder ähnlichem gewesen. Denn Vor- und Nachteile einiger Funktionen wurden zwar erläutert, es würde mich aber doch stark interessieren, welche tatsächlich viel Anwendung finden und welche eben nicht. Ich finde gerade bei GIMP, dass es zwar viele Funktionen gibt, einige aber auch eher unbrauchbar sind - so zum Beispiel die perspektivische Verzerrung - das Ergebnis sieht einfach niemals wirklich gut aus. Gibt es dort weiterführende Möglichkeiten, diese Funktion doch sinnbringend zu nutzen? Auch die Erstellung von Logos, Schriftzügen oder ähnlichem erzeugt oft Bilder, die vielleicht in den 90ern modern waren, aber mittlerweile nicht mal mehr als „oldschool“ bezeichnet werden würden.
Sehr positiv ist mir hingegen aufgefallen, dass die Begriffe und Funktionen, die erklärt werden (z.B. Histogramme), auch für andere Bildbearbeitungsprogramme relevant und wichtig sind, um die Vorgänge dahinter zu verstehen. Auch die Verlinkungen zu weiteren Informationen der Funktionen, die aufgrund der Kürze des Buches nicht alle mit aufgenommen werden konnten, sind sehr hilfreich, denn es gibt viele User, die mit den Werkzeugen total abgefahrene Sachen machen.

Den besten Tipp für Bildbearbeitung gibt das Buch allerdings zum Schluss: Einfach ausprobieren, kaputtgehen kann nichts.

Vier von fünf Sternen!

GIMP für Dummies

Preis: 19,99 Euro
Autor: Günther, Carsten
Taschenbuch: 308 Seiten
Verlag: Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA (Januar 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-527-71618-0

Leseprobe auf der Verlagsseite

Wir danken dem Wiley-VCH Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplar!

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