Am 8. März erschien der Netflix Anime B: The Beginning bei Universum Anime auf Disc. Die etwas wirre Krimi-Geschichte bietet nicht nur Sci-Fi und Fantasy-Elemente, sondern wartet auch mit einer emotionalen Geschichte über das Anderssein auf.
Normalerweise gibt es bei meinen Reviews ein kleines Episodenguide, aber da diese hier nur unliebsame Spoiler wären, verzichte ich darauf und es gibt nur eine kurze Zusammenfassung.
Inhalt Episoden
Auf dem Inselkönigreich Cremona treibt ein Serienkiller sein Unwesen, der am Tatort grundsätzlich ein Zeichen in der Form eines B und drei Strichen hinterlässt. Dies gibt ihm den Namen "Killer B". Die Ermittlerin der RIS Lily Hoshina versucht den Fall zu lösen, wird aber mit dem mürrischen Ermittler Keith Flick konfrontiert, der einen sehr guten aber auch zugleich eigenartigen Ruf genießt. Ihre Kollegen nennen ihn "Genie", doch den Antrieb, um den Fall zu lösen, bezieht er aus der Vergangenheit. Hinter den Verbrechen verbirgt sich aber ein dunkles Geheimnis, welches die Wissenschaftler des Königreiches betrifft. Einst versuchten sie, die Götter auf die Erde zu holen, damit sie einen perfekten Menschen erschaffen können. Das Projekt scheitert und zieht eine Spur aus zerbrochenen Existenzen nach sich.
Charaktere | Synchronisation
Die vermeintliche Protagonistin Lily Hoshina rückt schon kurz nach dem Auftreten des neuen Meisterdetektivs in den Hintergrund der Geschichte. Keith Flick wirkt übellaunig und folgt nur seiner eigenen Motivation, um den Fall des Killer B aufzuklären. Der einzige, der zu ihm durchzudringen scheint, ist Gilbert Ross, der für die RIS in der Pathologie arbeitet. Flick ist schnell genervt von der ehrgeizigen und extrovertierten Lily, die oft ihrem Instinkt folgt und sich ihm förmlich aufdrängt. Wer bei den ersten Episoden an eine Sherlock/Watson-Entwicklung wartet, liegt falsch, denn dieser Anime lebt von den Alleingängen der Figuren. So sehen wir auch schnell, dass sich der Jugendliche namens Koku zum weiteren Protagonisten im wahrsten Sinne des Wortes emporschwingt. Als Nebencharaktere hat der Anime alles, was es benötigt, um eine tolle Krimiserie zu werden. Wir haben Kaela Yoshinaga, die Computerfachfrau, die mich im ersten Moment an Penelope Garcia aus "Criminal Minds" erinnerte. Kaela ist die Heldin, die jede Serie benötigt, wenn es ums Hacken geht. Die Gespräche zwischen ihr und Keith erinnerten mich an "24", nur dass ich leider vergeblich auf Jack Bauer gewartet habe. Auch die ganzen anderen Personen machen die Konstellation rund und verleihen dem Anime manchmal einen leichten Sitcom-Charme im Sinne von "Brooklyn 99". Die Synchronisation ist sehr gut gelungen und die Stimmen passen zu den Charakteren. Besonders überzeugt hat mich Kaelas Synchronsprecherin Daniela Reidies, die mich ohnehin schon seit meiner Kindheit begleitet ("Biyomon", Digimon).
Stil, Animation, Sound
Die Animation von Production I.G. ist wie immer tadellos. Die Erwartungshaltung war entsprechend hoch und wurde mehr als erfüllt. Die Charaktere sind unterschiedlich gestaltet und besitzen Wiedererkennungswert. Das ca. 15 Sekunden lange Opening ist typisch für Kriminalserien und erinnert ein wenig an "Cold Case" und in der Originalität auch etwas an "Dr. House". Damit bricht der Anime mit der gängigen 1:30 Minuten Openinglänge.
Fazit
Beim Anschauen der ersten vier Episoden stellt sich die Frage, ob B: The Beginning als Hauptgenre Fantasy hat oder Crime. Da sich die Protagonisten Keith und Koku den Thron des (Anti-)Helden teilen müssen, kann auch das Hauptgenre geteilt werden. Die Mischung macht es. Das Grundgerüst der Geschichte erinnert ein wenig an den Anime "Ergo Proxy", entwickelt sich aber wesentlich schneller. Diese rasante Entwicklung ist es, die für manche Zuschauer*innen vielleicht abschreckend wirkt, aber es lohnt sich wirklich, den Anime bis zum Ende anzusehen. Die Veränderung des Kriminalfalls und die übernatürlichen Ereignisse verleihen dem Anime ungeahnte Überraschungseffekte. Er vereint übernatürliche Fähigkeiten und die Gesetze der Physik, indem zwei Personen, die unterschiedlicher nicht sein können, einen gemeinsamen Feind suchen und um ihrer Liebsten willen vernichten möchten. Sehr positiv ist auch, dass der Anime im Setting durchgehend konsequent ist. Auch wenn Situationskomik in die Story einfließt, so vergisst man doch nicht, dass dieser Anime voller Psychopathen ist. Verbrecher, die merkwürdige Tattoos im Gesicht tragen und an eine Horrorshow mit Clowns erinnern und auch voreinander nicht Halt machen. Die Action-Szenen sind übrigens fabelhaft. Die Story benötigt ihre fünf Episoden um die Story entsprechend aufzubereiten, doch dann geht es richtig los. Wer sich nicht daran stört, dass dieser Anime nicht nur von anderen Anime abgeschaut hat, sondern auch Inspiration bei amerikanischen Serien findet, ist hier gut aufgehoben. Für mich hat dieser Anime den gleichen bitteren Beigeschmack und die gleiche Spannung wie bei "24" - nur in etwas anders. Es gilt allerdings: dranbleiben! Dieser Anime ist eine Hommage an viele Krimiserien, gespickt mit Fantasy- und SciFi-Elementen.
Details Filmtitel: B: The Beginning Produktionsland: Japan Jahr: 2018 Regie: Kazuto Nakazawa Formate: DVD | Blu-ray Untertitel: Deutsch Genre: Action, Sci-Fi Laufzeit: ca. 95 Minuten | ca. 99 Minuten Altersfreigabe: Freigegeben ab 16 Veröffentlichung: 08.03.2019 Publisher: Universum Anime
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