Mittlerweile dürfte fast jedem der Roman 1984 von George Orwell ein Begriff sein. Seit einigen Jahren wurde er wieder in den Mittelpunkt gerückt, da sich in Zeiten der Überwachung durch den Staat einige Parallelen zur jetzigen Situation bilden. Noch ist es nicht so weit wie im Buch, allerdings bietet der Roman einen düsteren Ausblick in eine noch düstere Zukunft.
Inhalt
Drei verfeindete Machtzentren, die sich in einem dauerhaften Krieg befinden, bilden die Grundlage für diese dystopische Welt. Ozeanien, Eurasien und Ostasien sind die drei Großen, die den Schauplatz für diese Tragödie geben. Die Handlung spielt in Ozeanien und Winston Smith, der Protagonist lebt im "Landefeld 1", welches das heutige England darstellt. Die Menschen leben in einem diktatorischen und totalitären Staat und sie werden nicht nur unterdrückt, sondern auch permanent überwacht. Der Aufbau des Staates ist simpel: der "Große Bruder" führt die Parteielite, alle Parteimitglieder und den "Proles", das einfache Volk. Die Überwachung erfolgt durch eine "Gedankenpolizei" und mittels nicht abschaltbarer Geräte, den sogenannten "Televisoren". Alle Wohnungen werden visuell kontrolliert und abgehört, wodurch auch das Staatsfernsehen den Hass gegen einen scheinbaren Staatsfeind namens Emmanuel Goldstein schüren kann. Die Menschen nehmen die Propaganda auf und werden durch ein gemeinsames Feindbild zusammengeschweißt, nur so ertragen sie ihr Leben, das von Mangel und Mühe geprägt ist. Der Staat hat auch die alte Sprache ersetzt und Begriffe getilgt, die aufrührerisch sind. Im "Neusprech" fehlen Begriffe, die Freiheit ansprechen gänzlich. Die Parolen des Staates sind: "Krieg ist Frieden", "Freiheit ist Sklaverei" und "Unwissenheit ist Stärke", wodurch die Menschen ständig in ihrem Denken behindert werden. Inmitten dieser Dystopie treffen wir auf Winston Smith, der sich versucht aus dieser Welt zu lösen und sich von der Staatsdoktrin zu befreien.
Fazit
Der Bezug zu heute ist deutlicher als je zuvor. Auch im Buch wird die Frage aufgeworfen, ob der Staat den Krieg inszeniert, um die Überwachung und den Ausnahmezustand immer wieder rechtfertigen zu können. Lange Zeit wurde das Internet bei uns ignoriert und fast zu spät als reale Gefahr erkannt, die zu Unruhen führen kann. Im Netz organisieren sich Gruppen wie Verschwörungstheoretiker, Fanatiker, aber auch wir, Fans oder Freunde eines Hobbys, eines Films oder einer Mannschaft. Wir müssen uns also fragen: Wie sehr darf der Staat in unser Privatleben blicken, wie gläsern müssen wir sein, damit Sicherheit gewährleistet werden kann? Doch egal wie häufig wir uns diese Frage stellen, es ist fast wichtiger zu überlegen, wie es werden wird, wenn die Welt noch mehr durchdreht und im Wahnsinn versinkt.
Auch wenn das Buch schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel hat, möchte ich es euch empfehlen, denn es ist wirklich erschreckend, wie gut Orwell die Zukunft beschrieben hat und wie viele Parallelen es gibt - auch wenn er das Internet noch nicht integrieren konnte.
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Datum der Erstveröffentlichung: 8. Juni 1949
Autor: George Orwell
Originalsprache: Englische Sprache
1984 ist vor bei und alles was Smith kennt kennt auch Frau Merkel.