Regisseur Colin Trevorrow setzt nach knapp zehn Jahren des Wartens, nachdem bereits 2005 ein Film in Planung war, die Science-Fiction-Reihe Jurassic Park mit dem vierten Teil Jurassic World fort und muss dabei in große Fußstapfen treten.
Am 11. Juni startete der Film in den deutschen Kinos und auch ich war dabei, gleich bei der ersten Vorstellung von Mittwoch auf Donnerstag, nachts um 00:01 Uhr. Schockieren kann mich eigentlich nichts mehr und an die amerikanischen CGI-Schlachten in Blockbustern habe ich mich auch schon gewöhnt. Umso weniger kann mich deshalb noch beeindrucken. Wer Jurassic Park kennt, sollte wissen, dass die Grund-Story im Prinzip nicht gespoilert werden kann, da sie meist dasselbe Schema vorweist. So auch in Jurassic World. In meiner Inhaltszusammenfassung habe ich bewusst einige Details ausgelassen.
Story - kurz
Große und kleine Dinos, alles lustig, alles toll. Mehr Geld, deshalb mehr Dinos mit genetischer Manipulation (dass das nicht gut geht, wissen wir aus vielen anderen Sci-Fi-Filmen). Gefährlich, böse, noch böser, RAWR. Großer böser schlauer Dino haut ab und frisst, beißt und zerlegt alles, was ihm zu nahe kommt. "Ohweh, Ohweh" - Mitarbeiter. "AAAAH" - Besucher. Fahr-fahr, brumm-brumm, renn-renn. Peng, Peng, Schieß, Knall. Geschrei. Mehr Ausgebrochene Dinos. RAWR. Dino-Kampf-Action. Rawr, raaawrr, RAAWRR. NOMS. Alles wieder im Lot.
Story - lang
Zwanzig Jahr sind ins Land gezogen, seit die Situation auf Isla Nubar außer Kontrolle geraten war. Aus dem, im Verhältnis zum neuen Themenpark, übersichtlichen Jurassic Park, wurde Jurassic World - hoch kommerziell, mit dem Ziel wirtschaftlich immer erfolgreicher zu werden. Doch auch der neue Park leidet an Krisen, denn die Dinosaurier, die einst eine Attraktion waren, die Menschenmassen anzogen, werden nun von den Kindern wie Elefanten angesehen. Normal und mit der Tendenz uninteressant zu werden. Da die Besucherzahlen schwinden, werden in einem Labor neue Dinosaurier entwickelt. Diese Attraktionen werden "Produkte" genannt und sind genetisch völlig neuartig. Claire Dearing, die sich um die neuen Attraktionen im Park kümmert und primär im Blick hat, schwarze Zahlen zu schreiben, gibt den Auftrag an das Labor weiter, einen Dino-Hybriden zu entwickeln. Bis dieser überhaupt auf die Bildfläche tritt, dürfen wir ihre Neffen, Zach und Gray, kennenlernen, welche unter ihrer angespannten familiären Situation leiden, die aber nur kurz zur Sprache gebracht wird. Von ihren Eltern werden sie zu ihrer Tante geschickt, die im Park Jurassic World arbeitet. Zack ist nicht sehr begeistert davon, dass er den Babysitter für seinen kleinen Bruder spielen muss, doch der Park beginnt dann auch ihn zu begeistern.
Derweil trainiert Owen Grady, ein Ex-Marine, Velociraptoren mit einem Klicker, um die Fütterung zu vereinfachen, die Tiere leichter zu kontrollieren und das Publikum damit zu beeindrucken. Die ganze Situation erinnert an die Serie "Der Hundeflüsterer", denn auch Owen lässt seine Muskel-Aura auf die Raptoren wirken, die sich davon ein wenig beeindrucken lassen. Als ein Schwein im Gehege herumläuft, das eingefangen werden muss, fällt einer der neuen Mitarbeiter in dieses und Owen rettet ihn vor den verfressenen Raptoren. Vic Hoskins, ein Mitglied des Militärs, beobachtet ihn dabei und sieht in den klugen Dinosauriern die perfekten Kriegsmaschinen und Bodentruppen. Owen ist von dieser Idee nicht begeistert, da er die Raptoren trotzdem als unberechenbar ansieht.
Während man noch ein wenig die Szenerie des Parks genießen kann, kommt ans Licht, dass das neue "Produkt", der Indominus Rex, nicht sehr umgänglich ist. Claire, die auf Owen nicht gut zu sprechen ist, wendet sich an ihn, damit er das Hochsicherheitsgehege des neuen Dinosauriers auf Sicherheitsmängel überprüfen soll. Doch die neue Rex-Dame führt die Beobachter hinters Licht, indem sie ihre Fähigkeit zur Tarnung nutzt und schafft es aus ihrem Gefängnis auszubrechen. Über 20.000 Menschen befinden sich zu diesem Zeitpunkt auf der Insel und vorerst kommt eine Evakuierung nicht in Frage, denn dies würde den Park in den Ruin treiben. Indominus Rex schlägt eine Schneise der Verwüstung und des Todes in den Park, was Owen auf die nicht vorhandene Sozialisierung der Echse zurückführt. Durch verschiedene Zwischenfälle werden auch noch andere Dinosaurier aus ihren Gehegen freigelassen, die ihre Neugierde und ihren Hunger kaum bändigen können. So werden viele Besucher, die gerade in die große Halle in Sicherheit gebracht werden sollen, von verschiedenen Flugsauriern angegriffen. In der Zwischenzeit werden die Brüder von Indominus Rex angegriffen, aber natürlich gerettet. Gefressen werden andere und das in allen möglichen Variationen. Vom Labor erfahren wir außerdem, dass alle Dinosaurier genetisch modifiziert worden sind und man gar keine andere Wahl hatte, als das fehlende Erbgut durch das Erbgut bekannter Arten zu ersetzen. So entstand unter anderem aus Tintenfisch, Laubfrosch und T-Rex ein äußerst intelligenter Hybrid namens Indominus Rex, der seine Fähigkeiten zu nutzen weiß. Die meisten Angriffe auf den ausgebrochenen Dinosaurier waren erfolglos und so lässt sich Owen doch noch überreden, seine Raptoren für eine Jagd zu verwenden. Die gerissenen Echsen spüren ihre große Verwandte auch auf, die Stimmung kippt und es beginnt eine Unterhaltung zwischen den Dinosauriern. Nicht nur Meeresgetier, Amphibie und T-Rex befinden sich in dem Genpool, sondern auch ein großer Anteil Raptor, was die Bestie noch gefährlicher macht und Kommunikation mit ihren kleineren Vettern ermöglicht. Der Spieß wird umgedreht und die Rex-Dame jagt mit ihrem neuen Gefolge ihre Peiniger. Der Höhepunkt des Gemetzels wird auf dem Vorplatz des Museums erreicht, denn durch (seinen Charme) das Vertrauen der kleinen Raptoren, kann er sich wieder zum Alphatier küren und sie stürzen sich doch wieder auf den Indominus Rex. Der Kampf tobt und auch die Brüder müssen sich das alles mit ansehen, dem Jüngeren der Geschwister kommt dabei die Idee, dass ein weiterer großer Dinosaurier benötigt wird, um die Situation zu entschärfen. Claire rennt mit ihren High Heels zum T-Rex-Gehege, lässt ihn frei, rennt vor ihm mit einem Leuchtfeuer her, um ihn zu dem Geschehen zu lotsen. Schnell entwickelt sich das Finale der Giganten und um den Auftritt der Riesen noch fulminanter zu gestalten, kommt ein weiterer Riese, ein Mosasaurier, dazu, welcher den Indominus Rex in sein riesiges Planschbecken zerrt. Statt Ärger zu machen, verzieht sich der T-Rex zusammen mit den Raptoren in den Wald. Die Menschen können zur Ruhe kommen und nun ihre Verletzungen behandeln lassen.
Fazit
Gleich vorweg: Wer einen logischen Film sehen möchte und dann auch noch Tiefgang verlangt, der ist bei diesem Film mehr als falsch. Diese Personen sollten sich aber generell nicht mehr mit den großen Hollywood-Blockbustern auseinander setzen, die als Ziel haben, so viel Merchandise wie möglich nach der Premiere zu verkaufen.
Hard-Core-Jurassic-Park-Fans werden trotz vieler Easter-Eggs und netten Animationen bestimmt einiges zum Meckern finden. Aber auch daran habe ich mich seit Avangers & Co., Herr der Ringe und dem Hobbit gewöhnt. Das blende ich einfach aus, weil es mir bei Filmen eher um die Optik und den Unterhaltungswert geht, als um die Nähe am Original oder den Film am ersten Teil zu messen. Die Story kommt in Filmen meistens zu kurz, alles reine Gewohnheitssache und mal ganz ehrlich: Welcher (Sci-Fi-)Blockbuster hatte denn eine Story, die bis ins Detail nachvollziehbar und logisch war? Jurassic World arbeitet vor allem mit der Nostalgie und das schafft der Streifen auf jeden Fall. Noch ein weiteres Mal dürfen wir den Park sehen, der jetzt mit Dinosauriern aufwartet, die besser animiert sind als je zu vor und so realistisch wie nie aussehen. Zwar hatte der Film seine Schwächen bei den 3D-Szenen bzw. hatte kaum nennenswerte Szenen, die 3D benötigt hätten, aber das macht er durch gut angewandtes CGI wieder wett. Die Story hatte ihre Schwächen: Es mangelte ihr an Tiefe, denn die Debatte um die genetische Modifizierung der Dinosaurier blieb aus bzw. wurde nur kurz angekratzt. Meine Vermutung ist allerdings, dass dieser Film eine Vorbereitung auf etwas viel Größeres ist, das als Fortsetzung folgt, schließlich wurde die Idee, Dinosaurier als Kriegswaffen zu verwenden, bereits in die illustre Runde geworfen. Die Gesamtsituation und die Personen waren zum Teil so skurril, dass es etliche humorvolle Momente gab und doch bei einigen ein Grinsen im Gesicht war.
Wer gute und actionlastige Unterhaltung mit einer Prise Humor möchte und außerdem noch ein Fan von Dinosauriern ist, der sollte sich den Film unbedingt ansehen. Ist man kein Jurassic-Park-Fan und auch kein Fan von Marvel, hat sich aber Iron Man und ähnliches angesehen, der kann sich auch ohne Bedenken der Langeweile zu unterliegen, Jurassic World zusammen mit einem Eimer Popcorn und einem Softdrink reinziehen. Viel Spaß beim Mainstream-Spektakel!
Quelle (Bildmaterial):
Offizielle Website zum Themenpark Jurassic World |
Offizielle Website
Okay, hört sich also genauso an, wie ich es erwartet habe^^ Angucken werde ich mir den Film aber trotzdem noch, denke ich! Einfach, weil ich Dinos mag! x)
Also mir hat der Film ganz gut gefallen! o:
Ich sehe schon, an welchen Stellen man etwas aussetzen könnte oder dass ein paar Sachen unnötig erschienen...
(wie Claire's Frisur! D:)
Aber habe mich einfach auf alles Gute konzentriert und eben die vielen "Nostalgie-Trips" genossen~ und davon gab es in 'Jurassic World' genug!
Als das gute, alte 'Jurassic Park Main Theme' zu spielen begann, war ich sowieso schon verloren!
Hätte sehr gerne noch einen weiteren Jurassic Park Film... wurde ja auch schön angedeuted, wie es weitergehen könnte!
Spoiler! (Markieren zum Anzeigen) Das Claire mit den High Heels hingerannt ist, war doof... aber muss schon sagen... als sie das Leuchtfeuer angemacht hat und das Tor aufging und dann der T-Rex langsam heranstapfte, mit diesen altbekannt lauten Schritten... dann noch ein leichter Hauch der Original Musik im Hintergrund... das war schon verdammt cool! xD und dann der ROOOOAAAARRR
(Beitrag anzeigen)SunFish schrieb am 27.06.2015 - 19:15:
Chris Pratt hat den Vertrag für den "zweiten Teil" bereits unterschrieben
Oh, echt? O:
Weeeee!
Dann bin ich ja mal gespannt, womit sie jetzt als nächstes kommen werden... der selbe Regisseur bleibt aber nicht mehr, hieß es doch... hmm...
Wir werden sehen... sagte der Blinde zum Schwerhörigen!