Der neunte Teil der Dragon Quest-Reihe ist auf Nintendos Handheld erschienen und lädt uns in seine kunterbunte Welt ein. Was das kleine, große Abenteuer so auf sich bürgt und ob sich der Kauf lohnt, lest ihr hier.
Dein eigener Held
Bevor euer Abenteuer los geht, müsst ihr euch erst noch an das Erstellen eures Helden machen. Wählen könnt ihr dabei das Geschlecht, die Statur, Farbe und Frisur der Haare, sowie Hautfarbe und Gesichtsausdruck. Zu guter Letzt verpasst ihr eurem Charakter noch einen heroischen Namen und auf geht's!
Himmlischer Hüter
Ihr startet als einer der Hüter des Himmels, dessen Pflicht es ist die Menschen vor Unheil zu beschützen und durch die Gebete der Menschen, Benefizit-Kristalle für den Weltenbaum Yggdrasil zu sammeln, bis dieser erblüht und Früchte trägt, denn dann endet ihre Pflicht und das Himmlische Gefährt wird sie von ihrem Observatorium abholen und wieder mit in das Reich des Allmächtigen bringen.
Als Hüter des Dorfes Engelsfälle, habt ihr geschworen die kleine Ortschaft zu beschützen. So müsst ihr euch um die Bewohner des Ortes sorgen und vor Gefahren wie Monstern schützen. Zu Beginn schwebt ihr also, für die Menschen nicht sichtbar, gemütlich durch die Gegend, hört den Gesprächen der Leute zu und hilft ihnen mit dem Erledigen kleiner Aufgaben, wie den Pferdestall auszumisten oder einen verlorenen Ring wieder zu finden, erhaltet dafür weitere Danksagungen der Bewohner und dadurch weitere Benefizit-Kristalle. Klingt zunächst nach einem ganz normalen Arbeitstag für einen himmlischen, doch zurück im Observatorium scheint das Ziel endlich erreicht zu sein: ihr bietet dem Weltenbaum die Letzten benötigten Benefizite dar und scheint endlich eure Aufgabe erfüllt zu haben, doch plötzlich wird das Himmlische Observatorium von Blitzen heimgesucht.
Eure Reise beginnt
Im nächsten Moment findet ihr euch auf der Erde wieder. Jedoch nicht mehr als himmlischer Hüter, sondern ihr seid nun das, was ihr vorher beschützen musstet: ein Mensch! Erst ein mal verwundert darüber, was denn nun eigentlich geschehen ist, bittet euch einer der Dorfbewohner darum ihn zu begleiten um einen Weg, welcher durch ein Erdbeben zugeschüttet worden ist, frei zu räumen. Sobald ihr ihm zugestimmt habt, nimmt die Geschichte ihren Lauf und eure Reise in der Welt der Menschen hat begonnen.
Während man auf dem oberen Display eine recht hilfreiche Karte oder Informationen einsehen kann, wandert man auf dem unteren mit dem Steuerkreuz oder per Touchpen durch eine hübsche und detaillierte, dreidimensionale Welt. Man durchstöbert Büsche, Fässer, Kisten, Schränke, Vasen und weitere Behältnisse nach Gegenständen, unterhält sich mit den Leuten, geht einkaufen, weicht Monstern aus oder rennt geradezu in sie hinein. Direkte Zufallskämpfe gibt es nicht.
Auf in den Kampf
Startet ein Kampf, so findet man sich in einem klassischen Kampfsystem wieder und die Aktion wechselt auf den oberen Bildschirm. Über den Touchscreen gibt man die Kampfbefehle. Es erwarten euch jede Menge ulkige Monster, darunter den altbekannten 'Schleim'. Ist ein Kampf gewonnen, so erhaltet ihr Goldmünzen, gelegentlich Gegenstände und selbstverständlich, so wie es sich für ein Rollenspiel gehört, auch Erfahrungspunkte für den Levelanstieg. Sobald euer Charakter Stufe 5 erreicht hat, verdient ihr euch alle paar Levelanstiege einige Talentpunkte, welche ihr auf verschiedene Kategorien verteilen könnt um somit neue Fähigkeiten zu erlernen.
Zudem gibt es je nach Berufung – zur Auswahl stehen Barde, Dieb, Kampfkünstler, Krieger, Priester und Zauberer – andere Fähigkeiten zu erlernen. Während der Barde ein ausgeglichener Kämpfer ist, so protzt der Krieger mit seiner Stärke, der Zauberer natürlich mit seinen Zaubern und der Kampfkünstler imponiert mit seiner gefährlichen Genauigkeit und Konzentration bei seinen Angriffen, während der Priester euch im Kampf damit unterstützt eure Wunden zu heilen und euch von Statusveränderungen wie Gift zu befreien. Nicht zu vergessen ist auch der Dieb, der gewitzt darin ist nützliche Gegenstände ausfindig zu machen, aber auch einige kämpferische Fähigkeiten mit sich bringt. Im Verlaufe des Spieles werden auch weitere Berufungen verfügbar sein.
Im Team seid ihr stärker
Schon früh im Spiel habt ihr die Möglichkeit in der Taverne von 'Stinsbruck' bis zu 3 weitere computergesteuerte Kumpanen anzuheuern oder über die drahtlose Verbindung des Nintendo DS eure Freunde einzuladen und mit diesen eure Abenteuer zu bestreiten. Bereist man die bunten Welten mit den künstlichen Mitstreitern, so verfolgen euch diese auf Schritt und Tritt. Im Kampf selbst habt ihr dabei die Möglichkeit entweder jedem Teammitglied selbst die Befehle zu erteilen oder lediglich eine Taktik aufzuweisen, die verfolgt werden soll. So könnt ihr einem Priester das „Wunden heilen“ auftragen und hingegen einem Krieger das „Gnadenlos sein“. Verfolgt wird eure gegebene Taktik sogar recht intelligent, jedoch solltet ihr in einem Boss-Kampf doch wieder selbst das Ruder übernehmen.
In einem Team mit euren Freunden steuert jeder selbst seinen kleinen Helden durch die Welten und gibt im Kampf auch selbst die Befehle zum Angriff. Verständigen kann man sich hierbei mit kleinen Gesten wie z.B. „Hallo!“, „Tschüss!“, „Danke!“ und „Winken“.
Nebenjobs, Alchemie, Schatzsuche und Sightseeing
Während man der linearen Story folgt, hat man auch des öfteren mal die Möglichkeit sich kleine Zusätze zu verdienen indem man sich mit so vielen Leuten wie möglich unterhält und den Bitten der Leute nachgeht. So sucht ihr unter anderem bestimmte Gegenstände oder verhaut fiese Monster und werdet dafür natürlich auch reichlich belohnt. Auch wenn euch einige Stadtbewohner um nichts bitten, so erhaltet ihr teilweise doch recht nützliche Informationen.
Weiter voran im Abenteuer trifft man auf einen Alchemisten, mit dessen Hilfe man mit allerlei Gegenständen herum experimentieren und somit neue Gegenstände erschaffen kann. Ob Kuhmist oder Schleim, kombiniere es und sei gespannt, was dabei raus kommt. Verteilt über die ganze Welt lassen sich auch Rezepte für den Alchemie-Laien finden, damit Du genau weißt, welche Zutaten Du mischen musst, um bestimmte Ergebnisse zu erhalten.
Sofern man auf seiner Reise eine der vielen Schatzkarten in die Finger bekommt, kann man sich auf machen und die auf der Karte markierte Stelle aufsuchen. Wird man fündig, so findet man sich beispielsweise in einem kleinen Zusatz-Verlies wieder und begibt sich bis an das Ende dessen um dort dann das ansässige Boss-Monster zu besiegen und einige wertvolle Schätze zu erbeuten.
Beachtet man die hübsche Umwelt etwas genauer, so lassen sich hier und da auch versteckte Gegenstände auf dem Boden finden, die sehr hilfreich sein können. Aber auch wenn man gerade mal nicht fündig wird, so wird man von der Grafik, welche zusammen mit der musikalischen Untermalung für eine prima Atmosphäre sorgt, doch immer wieder begeistert sein.
Fazit
Ein tolles und umfangreiches Spiel, dass versucht mit wunderschöner Grafik, tollem Soundtrack, bezaubernden Charakteren und hübsch animierten Anime-Sequenzen zu glänzen und in voller Linie punktet. Genau das, was Rollenspiel-Fans noch für ihren tragbaren Begleiter von Nintendo gebraucht haben.