Um das Feuer des Krieges zu starten benötigt es nur einen Funken...
Inhalt
Wir begleiten den Unterricht eines Geschichtsstudenten aus Jutland, einem kleinen Land, das lange in Unterdrückung des Ruzi-Empires leben musste. Der Student arbeitet gerade an einem Aufsatz über die "fünf Verräter" und hört von seiner Lehrerin, deren Urgroßmutter einst die Prinzessin Jutlands unterrichtete, die wahre Geschichte um den Kampf zwischen dem kleinen Jutland gegen das übermächtige Ruzi-Empire und die fünf Krieger, die ihr eigenes Land fortan Verräter nennen würde:
Amleth Gronkjaer, Anführer der Elite-Truppe der Vanargand und ebenfalls Kopf der "Fünf Verräter", ist der Hauptcharakter dieser verworrenen Geschichte. Er und seine vier Kindheitsfreunde wollen dafür kämpfen, Jutland von der Unterdrückung des Ruzi-Empires zu befreien, jeder der Fünf ist ein Genie auf seinem Gebiet und nutzt seinen Einfluss in Kampf, Politik und Handel, um die Revolution voranzutreiben. Doch hinter Amleth steckt noch mehr, als man es auf den ersten Blick vermuten mag...
So stecken auch die Soldaten der Anti-Valkyria-Einheit Vanargand, zu der sogar Ophelia, die Prinzessin von Jutland, zählt, plötzlich tiefer in dem verzweifelten Krieg, als sie geahnt hätten.
Gameplay
Die spielbaren Missionen können über ein Kartenmenü in der Kommandozentrale der Hauptstadt angenommen werden. Es gibt Nebenaufgaben, um die Gruppenmitglieder zu stärken und Hauptmissionen, um die Story voranzutreiben. Meist besteht hierbei dann die Möglichkeit, die kämpfende Truppe frei zusammenzustellen und sogar den spielbaren Charakter auszuwählen. Die Elite-Soldaten sind in verschiedene Klassen unterteilt und haben dementsprechend auch verschiedene Waffen und Kampfstile.
Jeder Charakter verfügt über eine Nahkampf- und eine Fernkampfwaffe, diese lassen sich in der Hauptstadt gegen verdientes Geld auch aufrüsten und verstärken. Im Gegensatz zu den bisherigen Valkyria-Spielen ist das Kampfsystem nun kaum noch taktisch, der gespielte Charakter kann frei durch das Missions-Terrain bewegt werden und je nach Wahl mit seiner Waffe den Gegner direkt angreifen oder mit einem Gewehr (oder auch Raketenwerfer, je nach Klasse) die Feinde aus der Ferne erschießen, auch Items wie Granaten kommen zum Einsatz. Diese und die anderen Fernkampfwaffen haben jedoch nur eine begrenzte Munition zur Verfügung.
Den Charaktern ist es außerdem möglich, Ragnite-Zauber zu wirken, wie zum Beispiel einen feurigen Rundumschlag, der mehrere Feinde auf einmal angreifen kann. Nach jeder Aktion eines eigenen oder feindlichen Charakters vergehen jedoch einige Sekunden, in denen sich der Aktionsbalken wiederaufladen muss, bevor man erneut zuschlagen kann. Das Kampfsystem ähnelt also einem Hack-and-Slay-System, hat aber dagegen einige Restriktionen.
Das Spiel wechselt zwischen Cutscenes und der Hauptstadt, in der man sich frei bewegen kann, hin- und her. In der Stadt ist es möglich, Fähigkeiten der Charaktere zu verstärken, Ausrüstung zu verbessern oder gar neue mit gefundenen oder gekauften Materialien herzustellen, Items zu kaufen, Fernkampfwaffen, die man mit in den Kampf nimmt, zu tauschen und das Verhalten der anderen Soldaten in der Kampfeinheit (KI) zu verändern. So kann man ihnen befehlen, sich mehr auf bestimmte Einheiten zu konzentrieren oder verstärkt mit Zaubern statt mit Waffen anzugreifen.
Die Helden der Vanargand-Einheit pflegen untereinander auch verschiedene Beziehungen (Zirkel), so sind zum Beispiel einige der Mädchen eng miteinander befreundet und treffen sich an verschiedenen Stellen der Stadt, diesen Gesprächen kann man dann beiwohnen und sich so zusätzliche Optionen im KI-Menü verdienen.
Valkyria Revolution ist in Kapitel unterteilt, zwischen denen immer wieder zu dem eingangs erwähnten Geschichtsstudenten und seiner Lehrerin gewechselt wird, innovativ hierbei ist, dass die Zwischensequenzen, die schon gelaufen sind, sich in dem Buch des Studenten wortwörtlich nachschlagen und erneut ansehen lassen, es kommen sogar einige Szenen dazu, die zusätzlich angesehen werden können und nicht im normalen Verlauf des Spiels gezeigt werden.
Fazit
Der Einstieg in das Spiel ist lang, da in vielen vertonten Cutscenes zuerst die Geschichte des Landes und der Grund des Krieges erklärt wird. Sehr viele Personen werden vorgestellt, sich alle zu merken, scheint zunächst unmöglich. Die kurzen Missionen, die zwischendurch gespielt werden, sind spannend und actiongeladen, jedoch folgen auf diese wieder mehrere sehr lange Zwischensequenzen mit Gesprächen des Kriegsrates beider Länder, der Fünf Verräter, der Prinzessin an das Volk und so weiter. Das macht die Geschichte zwar sehr lebendig, ist auf Dauer teilweise aber auch sehr anstrengend, da der tatsächliche spielerische Teil von Valkyria Revolution so verhältnismäßig kurz ausfällt. Manchmal habe ich mich dabei erwischt, mehrere Nebenmissionen immer wieder zu spielen, nur um ein bisschen mehr tatsächliche Spielzeit rauszuholen.
Die große Auswahl an Waffen und spielbaren Charaktern gibt den Missionen stets eine Abwechslung, wenn man denn möchte, und bietet auch verschiedene Möglichkeiten, die Gefechte anzugehen. Persönlich fand ich die Missionen meist jedoch ein bisschen zu einfach, die "normalen" gegnerischen Soldaten sind bereits mit einer Attacke gefällt, die Endgegner sind dagegen teilweise viel zu stark.
Alle Charaktere des Spiels sind auf ihre Weise einzigartig und haben sehr unterschiedliche teils jedoch sehr stereotypische Charaktere, was besonders in den Gesprächen der verschiedenen Zirkel deutlich wird, richtig warm geworden bin ich so leider mit keinem.
Die Optik des Spiels gefällt mir allerdings sehr gut, es wurde mit einer aquarell-ähnlichen Schraffur-Optik (durch die Gouache-Engine) an die alten Spiele angelehnt. Und auch der Soundtrack unterstreicht das Ambiente des Spiels stets ausgezeichnet. In der Limited Edition liegt dieser sogar dem Spiel als CD bei.
Fans der Valkyria-Reihe müssen sich im Klaren sein, dass es sich um ein völlig anderes Kampfsystem als bisher handelt und das Gameplay sich so sehr verändert. Alles in allem erzählt Valkyria Revolution aber eine sehr spannende, stark militärische Geschichte, die allerdings einen Großteil der Spielzeit in Zwischensequenzen einnimmt.