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Forum News [Review] Tom Gates - Voll auf den Keks (Gekrümelt wird immer)

Wer sich mit Gregs Tagebücher befasst, wird bestimmt schon über den chaotischen Tom Gates von der Autorin Liz Pichon gestolpert sein. Im 14. Band „Tom Gates – Voll auf den Keks (Gekrümelt wird immer)" geht es um seine Band und wie anstrengend es ist, einen echten Hit zu schreiben. Natürlich ist auch seine Schwester Delia auch wieder zur Stelle, um die harte Arbeit der Jungs zu boykottieren.

Inhalt
Tom hat mit seinen Freunden eine Band namens DogZombies gegründet, die allerdings noch sehr unbekannt ist und schon lange keinen Auftritt mehr hatte. Dies möchte er mithilfe seiner Freunde schleunigst ändern und so suchen sie nach Inspiration für einen Songtext. Abgesehen von seiner Schwester Delia hat er auch noch einen Klassenkameraden, der ihn gehörig auf die Nerven geht und den er so gar nicht als Freund haben möchte – doch ausgerechnet er hat eine Idee für einen guten Song. Als alle in der Schule von der Band One Dimension beginnen zu schwärmen, erzählen Freunde von Tom, dass sie auch ganz viele neue Songs schreiben. Das bedeutete für Tom, dass schleunigst ein Notfalltreffen für die Clique arrangiert werden muss. So treffen sie sich bei ihm, futtern Kekse und schreiben einen Song über diese Leckereien.

Da ich unter meinen Nachhilfekindern auch einige habe, die an LRS oder Legasthenie leiden, bin ich meistens auf der Suche nach Büchern oder Kurzgeschichten, die nicht zu langweilig sind, aber trotzdem leicht verständlich. Nachdem ich es einem Schüler aus der 8. Klasse Realschule gezeigt habe, der auch Fan von „Gregs Tagbuch“ ist, war er anfangs etwas skeptisch wegen der ganzen Kritzeleien, die sich auch mitten im Text befanden. Für ihn war es eine Umstellung und zu Beginn etwas schwierig zu lesen, da diese den Textfluss unterbrechen. Nach einigen Seiten konnte er sich schließlich daran gewönnen und hat interessiert vorgelesen. Fünfundvierzig Minuten später sollte er mündlich zusammenfassen, was er gelesen hat und wie er dieses Buch auf den ersten Blick findet – dazu gleich mehr. Da es die letzte Stunde vor den Weihnachtsferien war und in der letzten Januarwoche ein TGA als Schulaufgabe stattfindet, hat er von mir den Auftrag bekommen, das Buch fertig zu lesen und einen kleinen Aufsatz zu schreiben. An sich hat ihn die Geschichte interessiert, doch skeptisch war er noch immer.

Aufsatz in Auszügen (in korrigierter Form)

Charakterisierung Tom: Tom ist ein sehr kreativer Junge, denn sein Tagebuch ist voller Zeichnungen. Er zeichnet nicht nur in sein Tagebuch, sondern malt auch Plakate für die Band. Mit seiner großen Schwester streitet er sich häufig, da ich keine Geschwister habe, weiß ich nicht, ob das immer so ist. Allerdings ist es verständlich, dass sie sauer wird, wenn er ihre Zeitschriften klaut. Tom wünscht sich einen Hund, seine Eltern finden aber, dass er noch nicht genug Verantwortung übernimmt. Außerdem ist er kein Streber, denn in seinem Tagebuch steht fast nie, dass er etwas für die Schule gelernt hat.

Eigene Meinung: Das Buch ist nicht spannend, aber trotzdem finde ich es sehr gelungen. Tom erzählt von seinem Alltag in der Schule und daheim. Es ist interessant, weil sich viele Dinge mit dem Leben von Schülern, die das Buch lesen, überschneiden. Ich spiele auch ein Instrument, bin aber in keiner Band, trotzdem weiß ich, wie schwer es ist, sich ein Lied selbst auszudenken. In das Buch würde ich nicht malen, denn ich zeichne und male nicht gerne, aber für Leute die das mögen, sind viele Seiten da, auf denen man das machen kann. Das finde ich toll. Zwei Sachen haben mir an dem Buch sehr gut gefallen. Zum einen das Buch als Ausrede zu benutzen. Ich würde aber noch einen Umschlag um das Buch machen, weil meine Eltern wissen würden, dass das keines für die Schule ist. Zweitens war es lustig, dass Delia und Tom sich gegenseitig mit ihren Tagebüchern reinlegen. Ich würde das Buch meinen Freunden zum Lesen empfehlen. Meine Eltern wollen mir die anderen Bücher über Tom Gates auch kaufen, damit ich mehr Lese.


Für mich persönlich war es eine Überraschung, dass das Buch bei ihm doch so gut ankam. Die meisten meiner jüngeren Nachhilfekinder waren von den Zeichnungen sehr angetan und verweilten länger als gewohnt auf einer Seite, um auch alles zu entdecken. Auch Lesemuffel sind von der Geschichte begeistert, weil sie kurzweilig ist und für die Kinder bekannte Situationen aufgreift. Die meisten wollten auch sofort in das Buch zeichnen und die schwarzweiß Bilder ausmalen. Es ist schön, dass es dieses Buch schafft, mehrere Sinne anzusprechen und die Kreativität der Kinder weckt. Alle möchten, dass ihre Eltern ihnen die Bücher kaufen.

Layout
Das Buch ist als Hardcover wirklich sehr robust und sieht mit dem metallic Cover sehr schick aus. Mit seinen fast 270 bekritzelten Seiten lädt das Buch zum Verweilen auf der Seite ein und bietet trotzdem eine stolze Zeichenlänge. Flotte Leser schaffen das Buch in ein bis zwei Tagen, absolute Lesemuffel nehmen sich meistens eine Woche Zeit. Danach wird das Buch aber meistens noch nicht zur Seite gelegt, sondern ausgiebig bemalt. Es befinden sich Ausmalbilder auf fast allen Seiten, aber auch freie Seiten, um seiner Kreativität freien Lauf zu lassen.

Über Liz Pichon
Die Autorin ist studierte Grafikdesignerin und ist Mutter von drei Kindern. Ihre Comic-Romane wurden bereits millionenfach verkauft und in 36 Sprachen übersetzt.

Fazit
Auch ich kämpfe, wie viele Deutschlehrer an Schulen, in der Nachhilfe gegen die chronische Leseunlust an. Allerdings muss ich zugeben, dass ich meine Nachhilfekinder manchmal wirklich verstehe. Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke, gab es niemanden in der Klasse, der unbedingt „Effi Briest“ lesen wollte, geschweige denn „Faust“. Auch ich habe mich erst „spät“ (vor dem Abitur) mit den Klassikern befasst, was aber meinem allgemeinen Interesse an Sprache und Sprachentwicklung geschuldet war. Natürlich gehört es zur Allgemeinbildung und selbstverständlich sollte jeder mal von „Faust“ gehört haben oder auch vom „Steppenwolf“, aber in meiner Klasse gab es wohl nur sehr wenige, die die Bücher wirklich gelesen haben. Meistens waren Zusammenfassungen im Internet die Lebensrettung, um nicht Lesen zu müssen. Zwar sehe ich einen Trend in den Schulen zur Jugendlektüre, aber auch dort gibt es für die jungen Leser immer wieder Probleme. Gerade die Charakterisierung der Personen stellt die Schüler oft vor eine unlösbare Aufgabe, weil die Hauptcharaktere überhaupt nicht so agieren, wie es die Jugendlichen tun würden. Mir wurde von Seiten eines Bekannten, der Lehrer ist, gesagt, dass den jungen Menschen in diesem Alter noch die Empathie für andere Personen fehlt. Diese Anschuldigung entsetzte mich ziemlich, denn wer verfügt über mehr emotionales Chaos als Jugendliche in der Pubertät? Natürlich mangelt es wegen fehlender Erfahrungswerte an gelungener Selbstreflexion, aber viele sind durchaus in der Lage, sich im Alltag einer anderen Person wiederzufinden. Toms Alltag bietet diese Aspekte im Bezug auf Geschwister, Freunde, Eltern und Großeltern. Das Buch ist pädagogisch wertvoll, denn die Leser werden zum Lesen und Malen animiert. Außerdem sehen die Jugendlich, dass ein Tagebuch nicht nur aus Text bestehen muss, sondern auch voller Bilder und Zeichnungen sein kann, falls sie keine Lust zum Schreiben haben. Empfehlen würde ich das Buch für die Klassenstufen 1-7, wobei auch noch Schüler der 8. Klasse Spaß an diesem Buch haben. Geeignet ist es für Jungen und Mädchen, wobei die Zielgruppe wohl eher jung und männlich ist. Die Mädchen fanden es aber auch unterhaltsam. Es ist wegen der relativ kurzen Sätze auch bei LRS und Legasthenie geeignet, um den Spaß am Lesen zu fördern und Erfolgserlebnisse zu haben – viele benötigen nämlich eine längere Zeitspanne, um ein Buch komplett zu lesen. Für 12€ ist dieses Buch wirklich sehr günstig und lohnt sich immer als Geschenk. Am besten kauft ihr es im Buchladen um die Ecke!
Sterne:

Illustrator:Liz Pichon
Ausgabe: gebunden
Erschienen am:02.11.2018
Seiten: 272
ISBN: 978-3-505-14219-2

Wir bedanken uns recht herzlich beim Egmont Schneiderbuch Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

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