Noch vor der Veröffentlichung des Films auf Disc machten Gerüchte die Runde, dass Miyazaki eine Abneigung gegen Otakus hätte. Falsche Untertitel führten zu einer kleineren Welle der Empörung gegen das Genie, das Studio Ghibli trotz hohen Alters immer noch unterstützt. In dieser Dokumentation seht ihr die Banalität des Genies und wir haben uns angesehen, ob doch etwas an der Kontroverse dran ist!
Inhalt
Mami Sunada schaut ein knappes Jahr hinter die Kulissen des berühmten Studio Ghibli und blickt dabei den Filmemachern Hayao Miyazaki und Isao Takahata über die Schultern. Auch der Produzent Toshio Suzuki spielt eine wichtige Rolle in der Dokumentation. Während Isao Takahata an dem Oscar®-nomminierten Film Die Legende der Prinzessin Kaguya arbeitet, sehen wir auch, wie Hayao Miyazaki an seinem voraussichtlich letzten Film Wie der Wind sich hebt arbeitet. Interessanterweise werden beide Filme von Toshio Suzuki produziert und so wird oft ein Blick in die Vergangenheit der beiden Filmemacher geworfen. Der Alltag des Studios kommt dabei nicht zu kurz. Neben Morgengymnastik und einer älteren Katze namens Ushiko, die es anscheinend nicht wagt Miyazakis Büro zu betreten, wird auch klar, dass die Entwicklung eines Films nicht immer nur Spaß macht, sondern durchaus auch Stress bedeutet. Obwohl auch viel Stress erscheint, sehen wir die vielen Ideale der Entwickler und vieler Beteiligten. Vor allem die Gedankengänge Miyazakis werden uns hier ein wenig offengelegt. Oft werden auch Szenen ohne viele Worte gezeigt, so kann sich jeder selbst ein Bild von dem machen, was in dem Studio vor sich geht.
Fazit
Am Anfang habe ich es selbst nicht geglaubt, aber ich muss wirklich sagen, dass dieser Film ein Muss für alle Fans des Studio Ghibli ist. Viele Augenblicke wirken so banal und dann tritt Miyazaki in den Vordergrund, der alles in sich vereinnahmt. Mir war der Film nur im Gedächtnis, weil er kontrovers diskutiert wurde, bis herauskam, dass die Untertitel fehlerhaft waren. Es hat mich beeindruckt, wie hart Miyazaki wirklich arbeitet und dass diese Filme seine Filme sind. Sein Drehbuch, seine Geschichte und immer wieder ein Teil von ihm und seiner Vergangenheit, die ihn auch in der Dokumentation einholt. Toshio Suzuki war mir auch sehr sympathisch, doch der Druck, unter dem er zum Zeitpunkt des Drehs stand, konnte man deutlichen sehen. Die Dokumentation ist zwar lang, aber nicht langatmig, sondern wirklich faszinierend. Der Fokus liegt auf den Personen hinter den Filmen und es werden selten Ausschnitte aus berühmten Filmen gezeigt. Der Zuschauer sollte auf Details achten, z.B. was alles in den Räumen herumsteht! Wer diesen Film aufmerksam betrachtet, der versteht woher die Magie stammt, die in all den Ghibli-Filmen gleichermaßen auf den Schirm tritt: Es ist eine Mischung aus Genie, Banalität und vielen Ritualen.
Absolut empfehlenswert!
Details Originaltitel: Yume to kyōki no ōkoku | 夢と狂気の王国 Land: Japan Jahr: 2013 Regie: Mami Sunada, Nobuo Kawakami Formate: DVD / Blu-ray Untertitel: Deutsch Extras: Ushiko erkundet!, Kurzfilm Genre: Dokumentation Laufzeit: ca. 118 min. Altersfreigabe: Freigegeben ab ohne Altersbeschränkung Veröffentlichung: 27. Mai 2016
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